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Warum wir diesen Beitrag ausgerechnet mitten im Winter schreiben? Ganz einfach: Viele angehende Biker nutzen die kalte Jahreszeit, um den Startschuss für ihren Motorradführerschein zu geben. Warum? Weil im Winter auf der Straße sowieso Flaute herrscht - zu kalt, zu glatt, zu rutschig und zu unsicher. Die Fahrschulen halten sich dann lieber an Theorie statt an Drifts auf Glatteis. Das gibt dir genug Zeit, dich entspannt durch die Theorie zu arbeiten. Wenn dann der Frühling anrollt, bist du bestens gerüstet und kannst direkt durchstarten: Theorieprüfung bestanden, ab auf die Maschine, und rechtzeitig zur Motorradsaison hältst du deinen Führerschein in den Händen. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: du hast genug Zeit, noch ein paar Kilo abzuspecken, damit du zum Saisonbeginn in deiner Lederkombi nicht aussiehtst, wie eine Presswurst ;-) Mach dich bereit, denn der Sommer ruft - und dein Bike wartet!?
Leider kann man die Kosten für einen Motorradführerschein nicht pauschal beziffern. Preistreiber sind meist die Anzahl der Fahrstunden. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Erhebung der Zürich Versicherung. Sie zeigt, wie weit die Kosten eines Führerscheins auseinander gehen können.
Die Kosten hängen ebenfalls stark von deinem Können ab. Auch deine Vorkenntnisse spielen eine Rolle. Hast du bereits einen PKW Führerschein, bist du mit dem Straßenverkehr bereits vertraut. Das ist bei der praktischen Ausbildung besonders wertvoll, denn diese Erfahrung kann einige Fahrstunden einsparen.
Auch die Region, in der du deinen Motorradführerschein machst, kann Auswirkungen auf die Kosten haben. So kann ein Motorradführerschein in München erheblich teurer sein, als beispielsweise in ländlichen Regionen.
Klartext: Ein Motorradführerschein kostet. Nicht nur ein bisschen, sondern ordentlich. Aber hey, was ist schon Geld, wenn dir danach die Welt gehört? Hier mal ein Überblick, was du einplanen solltest (Stand 15.12.2024).
Position | Kosten | Mittelwert Kosten | Gesamt |
---|---|---|---|
Ausstellungsgebühr des Führerscheins | ca. 30 bis 70 EUR je nach Bundesland | 50 EUR | 50 EUR |
Anmeldegebühr der Fahrschule | ca. 350 bis 565 EUR | 457,50 EUR | 457,50 EUR |
Übungsfahrten (pro 45-Minuten-Einheit) | ca. 60 bis 80 EUR | 70 EUR | 1050 EUR (bei 15 Übungsstunden) |
Sonderfahrten (Überland-, Autobahn - und Nachtfahrten, pro Einheit) | 60 bis 95 EUR | 77,50 EUR | 930 EUR |
Lehrmaterialien | 88 bis 119 EUR | 103,50 EUR | 103,50 EUR |
Sehtest | 6,43 EUR | 6,43 EUR | 6,43 EUR |
Biometrische Lichtbilder ("Passfoto") | ca. 8 bis 25 EUR | 16,50 EUR | 16,50 EUR |
Erste-Hilfe-Kurs | ca. 20 bis 40 EUR | 30 EUR | 30 EUR |
Vorstellungsgebühr für die theoretische Prüfung | ca. 40 bis 100 EUR | 70 EUR | 70 EUR |
Vorstellungsgebühr für die praktische Prüfung | ca. 150 bis 200 EUR | 175 EUR | 175 EUR |
TÜV-Gebühr für die theoretische Prüfung | 24,99 EUR | 24,99 EUR | 24,99 EUR |
TÜV-Gebühr für die praktische Prüfung | 162,67 EUR (141,13 EUR bei Aufstiegsprüfung) | 162,67 EUR | 162,67 EUR |
Summe | 3076,59 EUR |
Ja, es tut weh. Aber sobald du zum ersten Mal den Motor aufheulen lässt, wirst du vergessen, wie teuer das war. Bei der Aufstellung der Tabelle haben wir 15 Übungsstunden berücksichtigt. Alle Positionen, also Führerscheinbestandteile, haben wir in verschiedenen Bundesländern auf den Internetseiten zahlreicher Fahrschulen ermittelt und einen Mittelwert berechnet. Lediglich die TÜV-Gebühren für die Prüfung sind immer gleich, da der TÜV die Führerscheinhoheit in Deutschland hat, nur der TÜV darf also Fahrerlaubnisprüfungen abnehmen.
Ein Umfrage des ADAC zur Anzahl der Fahrstunden zeigt, dass die Mehrheit der Fahrschüler ca. 20 Fahrstunden benötigt. Allerdings sind auch 30 Stunden keine Seltenheit. Zu bedenken ist, dass hier keine Sonderfahrten erfasst sind, es handelt sich also um die reinen Übungsstunden.
Wenn man nun also berücksichtigt, dass eine Fahrstunde mit Mittel ca. 70 EUR kostet wird deutlich, warum der Führerschein so teuer ist. Bei 20 Fahrstunden kommt man also schon einmal auf ca. 1400 EUR. Hinzu kommen Sonderfahrten, die mit rund 1000 EUR zu Buche schlagen. Die normalen Fahrstunden allein machen also rund 50% der Kosten des Führerscheins aus.
Und hier lässt sich auch erkennen, warum der Führerschein immer teurer wird. Da der Anteil der Fahrstunden an den Gesamtkosten so hoch ist, fließen gestiegene Fahrzeugkosten der Fahrschule stark in die Preisbildung ein. Inflation, höhere Kosten der KFZ Versicherung, KFZ Steuern und gestiegene Kraftstoffpreise sind neben gestiegenen Löhnen also die Kostentreiber. (Datenquelle ADAC e. V., Diagramm eigene Darstellung)
Motorradführerschein-Intensivkurse, auch bekannt als Schnell-, Kompakt-, oder Crashkurse, bieten die Möglichkeit, die Motorrad-Fahrerlaubnis in einem komprimierten Zeitraum zu erwerben. Die Kosten für solche Intensivkurse variieren je nach Fahrschule, Region und individuellen Voraussetzungen, liegen jedoch typischerweise in der gleichen Größenordnung, wie der reguläre Führerschein. Als ich selbst vor wenigen Jahren meinen Motorradführerschein gemacht habe, habe ich ebenfalls an einem Crashkurs teilgenommen. In Summe habe ich 1660 EUR zzgl. TÜV Gebühren bezahlt. Allerdings habe ich auch nur 6 Übungsstunden gebraucht. Allerdings kann ich einen Crashkurs nur empfehlen, wenn du schon fahren kannst und mit dem Umgang mit einem Motorrad (Schalten, bremsen, Kurvenverhalten) vertraut bist.
Wie soll man das bloß bezahlen? Keine Sorge. Es gibt Optionen. Ein kleiner Kredit könnte dein Problem lösen. Aber: Lass dir keinen schmalspurigen Fahrschulkredit andrehen! Besser ist ein Vergleich, bei dem du gleich den Führerschein, ein gebrauchtes Motorrad und schicke Schutzkleidung in einem Rutsch finanzieren kannst. Klingt vernünftig, oder? Denn du solltest ja noch bedenken, dass du noch Schutzkleidung benötigst, die mit 500-1000 EUR zu Buche schlägt. Und für ein gebrauchtes Motorrad solltest du ebenfalls rund 2000 EUR einplanen. Für solche Kleinkredite gibt es entsprechende Kreditportale im Internet, die solche Konsumentenkredite zur freien Verfügung (also nicht zweckgebunden) anbieten.
Dein erster Ansprechpartner sollte aber deine Hausbank sein.
Schon gewusst? Laut einer Erhebung des ADAC werden Führerscheine in Deutschland immer teurer. Dies liegt einerseits an der Inflation, andererseits auch an gestiegenen Gehältern für die Ausbilder, gestiegenen Kosten für Versicherung und KFZ Wartung der Fahrschulfahrzeuge (1). Bei einem Preisniveau oberhalb der 3000 EUR ist es daher nur noch schwer vorstellbar, den Führerschein mit eigenen Mitteln zu bezahlen.
Der Motorradführerschein ist mit durchschnittlich knapp 3000 EUR kein Schnäppchen, aber er ist jeden Cent wert. Denn er ist mehr als nur ein Dokument - er ist dein Ticket zu Freiheit, Nervenkitzel und einem Lebensgefühl, das du nicht missen möchtest. Also: Leg los, und vielleicht sieht man sich ja mal auf der Landstraße.